Fünfter Kasus - Ablativ


Der Ablativ ist ein Kasus, den es im Deutschen nicht gibt. In unserer Sprache wird er über den Akkusativ oder Dativ in Verbindung mit Präpositionen wiedergegeben. Der Ablativ hat hauptsächlich die syntaktische Funktion einer adverbialen Bestimmung, kann aber auch nach gewissen Verben die eines Objekts haben.


Die Standardfragen nach dem Ablativ:
  1. causae : warum?
  2. instrumenti : womit?
  3. loci : wo?
  4. modi : wie?
  5. separationis : wovon?
  6. temporis : wann?

Diese Liste dient nur der Vereinfachung und groben Übersicht.
Genauere Informationen zu den einzelnen Ablativen sind in den jeweiligen Kapiteln zu finden:

Ablativus separationis
Ablativ des örtl. Ausgangspunktes
Ablativus originis
Ablativus comparationis

Ablaivus loci
Ablaivus temporis

Ablaivus thematis
Ablativus instrumenti
Ablativus auctoris
Ablativus comitatus
Ablativus causae
Ablativus limitationis
Ablativus mensurae
Ablativus modi
Ablativus pretii
Ablativus qualitatis







Ablativus separationis



Die Frage nach dem Ablativus separationis (Ablativ der Trennung) ist "wovon?". Er steht nach Verben oder Adjektiven, die im engeren oder weiteren Sinne eine Trennung ausdrücken.

Während die Verben des Befreiens, Beraubens, Erleichterns meistens mit bloßem Ablativ stehen:

aliquem somno privarejemanden des Schlafes berauben
aliquem onere levarejemanden um eine Last erleichtern
ensem vagina eriperedas Schwert aus der Scheide reißen
abalienati iure civiumdes Bürgerrechts Beraubte
liberari aere alienovon Schulden befreit werden



...finden sich bei den Verben des Hinderns, Entfernens und Entfernt-Seins öfters Präpositionen:

vim a suis monumentis, a portis moenibusque arceredie Gewalt von seinen Denkmälern, von Toren und Stadtmauer fernhalten
ab re familiari paulo diutius abesseein wenig länger vom Hauswesen fern sein
Quemadmodum autem accusator, cum ab aliis culpam demovebit, defensoris locis utetur, sic iis locis, qui accusatori dati sunt, utetur reus, cum in alios ab se crimen volet transferre.
Quid magnificentius quam posse decernere, ut magistratu se abdicent consules?Was gibt es großartigeres als entscheiden zu können, dass sich Konsuln ihres Amtes lossagen?



Anmerkungen:
Auch der Ablativus comparationis, originis und der des örtl. Ausgangspunktes werden zu den separativen Ablativen gezählt, da sie alle im weiteren Sinne eine Trennung ausdrücken.







Ablativ des örtlichen Ausgangspunktes



Der Ablativ des örtlichen Ausgangspunktes antwortet auf die Frage "woher?" und steht nach Verben der Bewegung.

Die Regeln für das Setzen von Präpositionen sind dieselben wie beim Akkusativ als Richtungskasus. D. h., dass bei Städten und kleineren Inseln keine Präpositionen gesetzt werden, außer sie werden zusätzlich mit einem Attribut versehen. Für domus, rus und humus gelten dieselben Regeln.

Wird die Apposition einer Stadt mit Attribut versehen, erhält sie eine Präposition und wird hinter die Stadt gestellt, siehe letztes Beispiel:

Athenis, domo, ex portu proficiscivon Athen, von Zuhause, vom Hafen aufbrechen
rure redirevom Lande zurückkehren
ex Gallia Romam decedereaus Gallien nach Rom fortziehen
Alexandria, ex urbe AegyptiaAus Alexandria, einer ägyptischen Stadt


domo, rure, humovon Zuhause, vom Lande, vom Boden

ex pulchra domo exire

aus dem schönen Haus herausgehen







Ablativus originis



Der Ablativus originis (Ablativ der Herkunft) gibt die familiäre, politische oder ethnische Herkunft einer Person an. Er steht demnach bei oriri und nasci (entstammen, geboren werden) bzw. ortus und natus.

equestri loco ortusaus dem Ritterstand stammend
[Caesar] reperiebat plerosque Belgos esse ortos a Germanis.Caesar erfuhr, dass die meisten Belger von den Germanen abstammen würden.
antiquo genere natusaus einem alten Geschlecht stammend
Nascetur pulchra Troianus origine Caesar.Es wird ein trojanischer Caesar edler Abkunft geboren werden.







Ablativus comparationis



Der Ablativus comparationis (Ablativ des Vergleichs) kann nach Komparativen als Alternative zu denjenigen Konstruktionen mit quam stehen, die mit einem Nominativ oder Akkusativ verbunden sind. Ein als ist im Deutschen also zu ergänzen.

Konstruktion von quam und Abl. comp. im Vergleich:

Caesar potentior quam Pompeius fuit.Caesar war mächtiger als Pompeius.
Caesar potentior Pompeio fuit.Caesar war mächtiger als Pompeius.


Weitere Beispiele für den Ablativus Comparationis:

Nihil est bello civili miserius.Nichts ist elendiger als ein Bürgerkrieg.
Cum haud cuiquam in dubio esset bellum ab Tarquiniis imminere, id quidem spe omnium serius fuit.Obgleich nicht irgendjemand bezweifelte, dass ein Krieg von seiten der Tarquinier drohte, geschah dies doch später, als alle erwarteten. (als die Erwartung Aller)
Socratem sequamur, quo nemo fuit sapientior.Lasst uns Sokrates folgen: Niemand war weiser als dieser.
(ein Relativsatz wäre im Dt. zu schwerfällig)







Ablativus loci



Der Ablativus loci (Ablativ des Ortes) gibt die räumliche Position an und antwortet demnach auf die Frage "wo?".

Für das Setzen von Präpositionen gelten dieselben Regeln wie beim Akkusativ als Richtungskasus und beim Ablativ des örtl. Ausgangspunktes.

Das heißt, dass bei Städten und kleineren Inseln keine Präposition, außer in Verbindung mit einem Attribut, gesetzt werden.

Allerdings gibt es eine Ausnahme: Städte der A- und O-Deklination im Singular bilden die alte Lokativform auf -i bzw. -ae, sofern sie attributslos sind.

Tarquiniis, Delphis, Neapole, Brigantiiin Tarquini, Delphi, Neapel, Brigantium
Lupus Romae interdiu agitatus est.Bei Tag wurde ein Wolf in Rom gejagt.
Ut enim Romae consules, sic Carthagine quotannis annui bini reges creabantur.Wie nämlich in Rom Konsuln, so wurden in Karthago jährlich je zwei auf ein Jahr beschränkte Könige gewählt.
Audisti Q. Minucium dicere domi suae deversatum esse Antiochum regem Syracusis.Du hast den Q. Minucius sagen hören, der König Antiochus habe sich in seinem Haus in Syrakus aufgehalten.


Wird die Apposition einer Stadt mit Attribut versehen, erhält sie eine Präposition und wird hinter die Stadt gestellt:

Corinthi, in oppida Graecain Korinth, einer griechischen Stadt
Centuripinis, in civitate totius Siciliae multo maxima et locupletissimain Centuripa, der bei weitem größten und reichsten Stadt ganz Siziliens



Auch domus, rus und humus bilden eigene Lokative, nämlich domi (zu Hause), ruri (auf dem Land) und humi (auf dem Boden).

Tritt zu domus allerdings ein Attribut, wird der Ablativ mit einer Präposition verwendet:

in vetere domoim alten Haus



Gibt das Attribut den Besitzer an, wird weiterhin der Lokativ benutzt:

domi principis, meaeim Haus des Kaisers, in meinem Haus



Ergänzendes:
1.) Bei totus (ganz) und locus (Ort, Lage) werden selbst in Verbindung mit einem Attribut gewöhnlich keine Präpositionen gesetzt.
In der festen Verbindung terra marique (zu Lande und zu Wasser) steht ebenfalls der bloße Ablativ.

2.) Selten finden sich animi (in der Seele) und vicini ae (in der Nachbarschaft).

3.) Auch hic (hier), ibi, illi (dort) sind (adverbiell erstarrte) Lokative.


Anmerkungen:
Der Lokativ ist kein Ablativus loci. Er ist bzw. war ein alter eigenständiger Kasus des Lateinischen, dessen Funktion beinahe vollständig vom Ablativ übernommen wurde. Er wird hier nur zur Komplettierung der Ortsangaben aufgeführt.







Ablativus temporis



Der Ablativus temporis (Ablativ der Zeit) bezeichnet einen Zeitpunkt oder einen Zeitraum und steht auf die Fragen "wann?" und "innerhalb welcher Zeit?".

Er ist präpositionslos, sofern das Substantiv einen Zeitbegriff beinhaltet:

sexto menseim sechsten Monat
meridieam Mittag
decimo annoim zehnten Jahr
decem annisinnerhalb von zehn Jahren
temporezur rechten Zeit
aestateim Sommer



Substantive, die keinen eigentlichen Zeitbegriff enthalten, sind nur dann präpositionslos, wenn sie ein Attribut bei sich haben:

In bello silent leges.Im Krieg schweigen die Gesetze.
in pugna honeste cadereim Kampf ehrenvoll fallen
prima pueritiain frühster Kindheit
longo mariauf langwieriger Seefahrt



Es gibt auch einige adverbial erstarrte, zeitliche Lokative. Teilweise sind sie am typischen -i als Kasuskennzeichen zu erkennen:

herigesternlucibei Tag
vesperiabendsnoctunachts

seltener:
belli


im Krieg


militiae


im Krieg



Anmerkungen:
Der Lokativ ist kein Ablativus temporis. Er ist bzw. war ein alter eigenständiger Kasus des Lateinischen, dessen Funktion beinahe vollständig vom Ablativ übernommen wurde. Er wird hier nur zur Komplettierung der Zeitangaben aufgeführt.







Ablativus thematis



Der Ablativus thematis (Ablativ des Themas) ist oft in Überschriften zu finden und bezeichnet das Thema. Er steht mit der Präpostion de und antwortet auf die Frage "worüber?".

De bello Gallico, PunicoDer Gallische, Punische Krieg
De vita RomanorumÜber das Leben der Römer







Ablativus instrumenti



Der Ablativus instrumenti (Ablativ des Werkzeugs) gibt das Gebrauchsmittel an. Gebrauchsmittel sind meistens Gegenstände, können aber auch Menschen sein (zum Beispiel Soldaten einer Legion, die von ihrem Feldherren etc. benutzt werden). Er steht als bloßer Ablativ und antwortet auf die Fragen "womit?" und "wodurch?".

gladio pugnaremit dem Schwert kämpfen
alimentum arcu expediresich mit dem Bogen Nahrung beschaffen
pectus sagitta destringeremit dem Pfeil die Brust streifen
virtute vinceredurch Tatkraft siegen
clave portam aperiremit dem Schlüssel die Tür öffnen
nave Romam navigaremit dem Schiff nach Rom segeln


Urorum cornibus Barbari Septemtrionales potant.Die nördlichen Barbaren trinken aus Hörnern von Auerochsen.



Bei einigen Verben hat der Lateiner eine vom Deutschen abweichende instrumentale Auffassung. Insbesondere sind dies einige Deponenzien, die im Deutschen zwar ein Akkusativobjekt bzw. Genitivobjekt, im Lateinschen jedoch den Ablativ bei sich haben. Der Ablativ hat in diesem Fall quasi die syntaktische Funktion eines Objekts.

frui lactedie Milch genießenlacrimis pro somno fungiweinen statt schlafen (Tränen anstatt Schlaf verrichten)
praeda potirisich der Beute bemächtigenarmis utiWaffen benutzen
humanis corporibus vescisich von menschlichen Körpern ernährenbaculo nitisich auf einen Stock stützen



Ferner fasst der Lateiner einige Sachverhalte instrumental auf, wo wir im Deutschen eine andere, meiste lokale Auffassung vertreten:

ferri aquaauf dem Wasser fahrenflumen ponte transireden Fluss auf einer Brücke überqueren
maximis itineribus progrediin Eilmärschen vorrückenfuga salutem peteresein Heil in der Flucht suchen







Ablativus auctoris



Der Ablativus auctoris (Ablativ des Urhebers) gibt den Urheber passivischer Handlungen, also das logisch Subjekt, an. Er antwortet auf die Frage "von wem?" und steht stets mit der Präposition a, ab oder abs.

Tradiderunt Titum a militibus coactum esse.Sie überlieferten, dass Titus von den Soldaten gezwungen worden war.
Periit gladio a centurione confossus.Er starb durch das Schwert, erstochen von einem Zenurio.
Id a Caesare negatum est.Dies ist von Caesar verneint worden.
Armeniam a Parthis occupari, Moesiam a Dacis Sarmatisque, Gallias a Germanis vastari neglexerit.Gleichgültig sah er zu, wie Armenien von den Parthern besetzt wurde, Mösien von Daziern und Sarmaten, die Gallier von den Germanen vernichtend geschlagen wurden.







Ablativus comitatus



Der Ablativus comitatus (Ablativ der Begleitschaft), auch Ablativus sociativus genannt, drückt die Gemeinschaft aus bzw. gibt den oder die Begleiter an. Die "Begleitung" kann auch eine Sache sein (im übertragenen Sinne). Er steht auf die Frage "mit wem?" und hat gewöhnlich die Präpostition cum bei sich. Wird eine militärische Truppenmacht mit einem Attribut versehen, kann das cum auch entfallen.

(cum) omni legionemit der ganzen Legion
omnibus copiis auxilio veniremit allen Truppen zur Hilfe kommen.
amurca commixta cum aqua aequabiliterÖlschaum gleichmäßig vermischt mit Wasser
Is funus imperatoris in castris celebrantibus cum exercitu Beneventanis fecit.Dieser führte das Begräbnis des Generals im Lager durch. Dabei feierten die Beneventaner mit dem Heer zusammen.







Ablativus causae



Der Ablativus causae (Ablativ des Grundes) gibt den äußeren Anlass oder die innere Ursache einer Handlung an. Der Ablativus causae steht auf die Frage "warum?" und hat gewöhnlich Präpositionen in der Bedeutung "wegen" bei sich, wie besonders de, ex und prae.

fame interirewegen Hunger sterben ~ verhungern
de pecunia aliquem proderejemanden des Geldes wegen verraten
laborare morbo, ex capitean (wegen) einer Krankheit, Kopfweh leide
furto adorare (Vgl. Genitiv bei Verben)wegen Diebstahl anklagen



Er steht oft beim Partizip Perfekt Passiv. Nicht mit dem reinen Instrumentalis verwechseln! Auch wenn hier mit "durch" übersetzt wird, ist es kein Mittel, sondern der Grund!

metu commotusdurch Furcht (bewegt)
aviditate inflammatusaus Habgier entflammt
pecuniae cupidiate incensusdurch Geldgier entbrannt







Ablativus limitationis



Der Ablativus limitationis (Ablativ der Abgrenzung) schränkt den Geltungsbereich einer Aussage ein. Er steht auf die Fragen "in welcher Hinsicht?" und "worin bzw. woran?". Er steht in der Regel ohne Präpositionen, selten mit in oder de.

Er steht nach den Ausdrücken des Bemessens und Übertreffens, oft auch gekoppelt mit dem Ablativus mensurae (2. Beispiel):

odium in se aliorum suo in eos metiens odioden Hass anderer gegen sich selbst an seinem Hass gegen diese messen
ceteris eloquentia multo antecelleredie Übrigen hinsichtlich der Redekunst bei Weitem übertreffen
Veneti scientia atque usu rerum nauticarum ceteros antecedunt.Die Veneter übertreffen die Übrigen in Kenntnis und Gebrauch von schifflichen Angelegenheiten.



Ferner auch bei Adjektiven, Partizipien und Substantiven:

grandis natugroß hinsichtlich des Alter ~ alt, hochbetagt
artifex in sagittismeisterlich im Bogenschießen
mente captus, lapsusverrückt, blödsinnig







Ablativus mensurae



Der Ablativus mensurae (Ablativ des Maßes) gibt bei Komparativen und komparativischen Begriffen das Maß an, um das sich jemand oder etwas von anderen unterscheidet. Er antwortet auf die Frage "um wie viel?" und steht ohne Präpositionen.

multo maiorum vieles größer
nihilo meliorum nichts besser
paulo postum weniges später ~ kurz danach



Ferner steht der Ablativus mensurae bei malle und ähnlichen Begriffen sowie den Verben des Übertreffens und des Abstandes:

Omnis sensus hominum multo antecellit sensibus bestiarum.Jede Empfindung des Menschen überragt die Empfindungen der Tiere um vieles.
Germani duobus milibus passuum a castris Romanis absunt.Um 3.000 an Schritten sind die Germanen vom römischen Lager entfernt.
Quo vetustior, eo sapientior.Je älter, desto weiser.







Ablativus modi



Der Ablativus modi (Ablativ der Art und Weise) drückte die Art und Weise einer Handlung aus und antwortet auf die Fragen "wie?" und "auf welche Weise?". Spezieller kann er die äußere Erscheinungsform einer Handlung oder deren begleitende Umstände beschreiben. Er ist nicht mit dem Instrumenti zu verwechseln, der ein Mittel zur Erlangung eines Effekts bezeichnet.

Er steht mit cum, jedoch meist ohne, wenn ein Attribut dabeisteht:

aliquid cum cura facereetwas mit Sorgfalt machen
cum virtute ageretugendhaft handeln
more Germanorum viverenach Sitte der Germanen leben
aequo animo servitutem toleraremit Gelassenheit die Sklaverei ertragen
iniquissimo animo morihöchst ungern sterben



Gibt der Ablativ die äußere Erscheinung an, steht ein cum nur bei attributslosem Ablativ:

esse cum telobewaffnet sein
Quis in funere familiari cenavit cum toga pulla?Wer speiste auf einem familiären Leichenbegängnis in einer schwarzen Toga?
Fratrem occisum, inimicum fratris cum gladio cruento videtEr sieht seinen Bruder ermordet, den Feind seines Bruders mit blutbeflecktem Schwerte.



Bei begleitenden Umständen steht ein cum gewöhnlich auch bei einem Attribut:

Tenem magno cum gemitu civitatis abstulit.Den Tenes schaffte er unter großem Gejammer der Bürgerschaft weg.
Cum gratulatione ac favore ingenti populi domum est reductus.In Beglückwünschung und gewaltigem Beifall des Volkes wurde er nach Hause zurückgeleitet.







Ablativus pretii



Der Ablativus pretii (Ablativ des Wertes) enthält eine Wertbestimmung und steht vornehmlich bei den Verben der Kaufhandlung und des Wertseins und Wertens, wenn die Wertangabe durch ein Substantiv erfolgt (Vgl. Genitivus pretii). Er steht als bloßer Ablativ.

magno, parvo emere, vendereteuer, billig kaufen, verkaufen
Quid? Tu ista signa permagno aestimas?Wie? Du hältst diese Statuen für sehr wertvoll?
Vinum sestercio est.Der Wein ist eine Sesterze wert. ~ kostet eine Sesterze
Bona coniux auro est.Eine gute Frau ist Gold wert.







Ablativus qualitatis



Der Ablativus qualitatis wird wie der Genitivus qualitatis übersetzt, steht auch mit Attribut und bezeichnet die Eigenschaft einer Person oder Sache. Ein Unterschied zwischen den Beiden ist nicht eindeutig bestimmbar.


attributiv:

hydria praeclaro opere et grandi pondereein Wasserkrug von vortrefflicher Arbeit und hohem Gewicht
= ein vortrefflich gearbeiteter und sehr schwerer Wasserkrug
femina ingenti sinueine Frau gewaltigen Busens
vir summo honoreein Mann von höchster Ehre



prädikativ, der Ablativ nimmt die syntaktische Funktion eines Prädikatsnomen ein:

aegro corpore essekrank sein
Ea mente erant.Sie waren von dieser Gesinnung.
Moenia magna altitudine sunt.Die Stadtmauer ist von großer Höhe.










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