Mit dem Begriff
Genus verbi wird das grammatische Geschlecht eines Verbs bezeichnet.
Das Lateinische kennt, wie das Deutsche, zwei
Genera verbi:
- Aktiv: Marcus superat amicum. Marcus übertraf seinen Freund.
- Passiv: Marcus ab amico superatus est. Marcus wurde von seinem Freund übertroffen.
Man staune! Das Griechische kennt sogar noch ein weiteres
Genus verbi, nämlich das
Medium.
Oftmals wird der Begriff
Genus verbi mit dem Begriff
Diathese (von griech. διάθεσις „Handlungsrichtung“) gleichgesetzt. Diese Begriffe sind allerdings nicht synonym zu betrachten: Das
Genus verbi bezieht sich auf die Morphologie eines Verbs, also auf dessen äußere Erscheinung, die sich bspw. im Lateinischen durch unterschiedliche Flektion der Verb-Endungen in Aktiv und Passiv ausdrückt (
movet - movetur). Dahingegen bezieht sich die
Diathese auf die semantische Ebene eines Verbs, d. h. auf dessen Bedeutung im Satz.
Während im ersten Beispielsatz
Genus verbi und
Diathese noch zusammenfallen, wird in den anderen der Unterschied der beiden Begrifflichkeiten deutlich: