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18.07.2012 von Imperator

Der Begriff Semantik (von griechisch σημαίνειν "bedeuten") meint so viel wie Bedeutungslehre.

Wenn man von einer semantischen Funktion spricht, geht es um nicht anderes als um die Bedeutung eines Wortes, eines Zeichens oder auch eines Satzes.

So kann ein und dasselbe Wort - je nach Kontext - unterschiedliche Bedeutungen haben (Polysemie):
  1. Murus altus est. Die Mauer ist hoch.
  2. Mare altum est. Das Meer ist tief.


Im Lateinischen fordern unterschiedliche Wortbedeutungen auch unterschiedliche Konstruktionen:
  1. Druides imprimis hoc volunt persuadere non interire animas, sed ab aliis post mortem transire ad alios. Die Druiden wollen davon überzeugen, dass die Seelen nicht untergehen, sondern nach dem Tod von den einen zu den anderen übergehen.
  2. Sabinus huic magnis praemiis pollicitationibusque persuadet, uti ad hostes transeat. Unter Versprechung großer Belohnungen überredete Sabinus diesen, zu den Feinden überzugehen.


Da über (adverbiell gebrauchte) Partizipien die unterschiedlichsten adverbialen Bestimmungen ausgedrückt werden können, haben sie dementsprechend auch ein großes semantisches Spektrum. Die Sinnrichtungen, die man als Übersetzer einem Partizip verleihen kann, lassen sich semantisch kategorisieren: temporal - konzessiv - kausal - modal - final usw.


Die Begrifflichkeiten semantische und syntaktische Funktion dürfen nicht über einen Kamm geschert werden:

syntaktische Funktionsemantische Funktion
Pupius in hortum introit.
Pupius geht in den Garten hinein.
adverbiale BestimmungRichtung
Brutus mucrone necavit.
Brutus tötete mit einem Dolch.
adverbiale BestimmungInstrument



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