Ceterum mos partium et factionum ac deinde omnium malarum artium paucis ante annis Romae ortus est otio atque abundantia earum rerum, quae prima mortales ducunt. Nam ante Carthaginem deletam populus et senatus Romanus placide modesteque inter se rem publicam tractabant, neque gloriae neque dominationis certamen inter civis erat: metus hostilis in bonis artibus civitatem retinebat. Sed ubi illa formido mentibus decessit, scilicet ea, quae res secundae amant, lascivia atque superbia incessere. Ita quod in adversis rebus optaverant otium, postquam adepti sunt, asperius acerbiusque fuit. Namque coepere nobilitas dignitatem, populus libertatem in libidinem vertere, sibi quisque ducere trahere rapere. Ita omnia in duas partis abstracta sunt, res publica, quae media fuerat, dilacerata.
Ceterum nobilitas factione magis pollebat, plebis vis soluta atque dispersa in multitudine minus poterat. Paucorum arbitrio belli domique agitabatur; penes eosdem aerarium provinciae magistratus gloriae triumphique erant; populus militia atque inopia urgebatur; praedas bellicas imperatores cum paucis diripiebant: interea parentes aut parvi liberi militum, uti quisque potentiori confinis erat, sedibus pellebantur. Ita cum potentia avaritia sine modo modestiaque invadere, polluere et vastare omnia, nihil pensi neque sancti habere, quoad semet ipsa praecipitavit. Nam ubi primum ex nobilitate reperti sunt, qui veram gloriam iniustae potentiae anteponerent, moveri civitas et dissensio civilis quasi permixtio terrae oriri coepit.
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[BLOCK]Übrigens ist der Brauch der Parteiungen und der Anhängerschaften und hernach aller schlimmen Eigenschaften wenige Jahre vorher in Rom entstanden in der Untätigkeit und dem Überfluss an all dem, was die Sterblichen für das Wichtigste halten. Denn vor der Zerstörung Karthagos behandelten das Volk und der römische Senat friedlich und maßvoll unter sich den Staat, es gab unter den Bürgern keinen Wettstreit weder um Ruhm noch um Herrschaft: die Furcht vor den Feinden hielt die Bürgerschaft in guten Eigenschaften. Als aber jener Schrecken aus den Gemütern gewichen war, brach offenbar das ein, was Glück hineinzutragen liebt, Ausgelassenheit und Hochmut. So war die Ruhe, die sie im Unglück gewünscht hatten, nachdem sie sie erlangt hatten, rauer und bitterer. Denn es begannen die Nobilität ihre Stellung, das Volk seine Freiheit in Willkür zu verwandeln, jeder zog, schleppte, raubte für sich. So wurde alles in zwei Teile auseinandergerissen, der Staat, der in der Mitte gewesen war, wurde zerfleischt. Im Übrigen war die Nobilität durch ihre Parteien mächtiger, die Gewalt der Plebs, aufgelöst und zerstreut in der Menge, vermochte weniger. Nach der Entscheidung Weniger wurde im Krieg und Frieden gehandelt; bei denselben waren die Staatskasse, die Provinzen, die Ämter, Ruhmestitel und Triumphe; das Volk wurde von Kriegsdienst und Mangel bedrängt; Kriegsbeute plünderten die Feldherren mit wenigen: inzwischen wurden die Eltern und kleine Kinder der Soldaten, wie ein jeder Nachbar eines Mächtigen war, von ihren Sitzen vertrieben. So drang mit der Macht Habsucht ohne Maß und Bescheidenheit ein, beschmutzte und verwüstete alles, hatte nichts Wertvolles und Heiliges, bis sie sich selbst stürzte. Denn sobald sie aus der Nobilität zurückkehrten, die wahren Ruhm ungerechter Macht vorzogen, begann die Bürgerschaft in Bewegung zu geraten und ein Bürgerstreit gleichwie das Chaos der Erde
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